Heikes Herausforderung: Ihren vorzeitigen Ruhestand ab dem Alter von 62 Jahren finanziell abzusichern, während sie erst mit 67 Jahren ihre gesetzliche Rente beziehen kann. Heike muss ihre Ruhestandsplanung sorgfältig anpassen, um mit 62 Jahren vorzeitig in den Ruhestand gehen zu können. Mit einem monatlichen Sparbeitrag von 1500 Euro und einer angesparten Summe von 500.000 Euro kann sie ihre Rentenlücke bis zum Alter von 96 Jahren schließen.
Geldanlage für einen sorgenfreien Ruhestand: Beispiel 2
In unserem zweiten Beispiel werfen wir einen Blick auf Heike, eine 52-jährige Frau, die sich Gedanken über einen vorzeitigen Ruhestand macht. Heike verdient monatlich 6000 Euro netto und gibt davon 4000 Euro für ihre Lebenshaltungskosten aus. Zusätzlich spart sie 500 Euro monatlich, um das Elternhaus, das sie einmal erben soll, zu renovieren. Heike überlegt, bereits mit 62 in den Ruhestand zu gehen, um dann das Leben gemeinsam mit ihrem zehn Jahre älteren Partner zu genießen, der sein Unternehmen in den kommenden zehn Jahren verkaufen möchte.
So viel braucht Heike für ihren Ruhestand
Heike kann mit einer gesetzlichen und betrieblichen Rente von insgesamt 3500 Euro monatlich rechnen. Wenn sie ihren aktuellen Lebensstandard halten möchte, benötigt sie ab ihrem 67. Lebensjahr etwa 5500 Euro pro Monat. Das bedeutet, sie muss eine Rentenlücke von 2000 Euro monatlich schließen, die durch die Inflation bis zu ihrem 87. Lebensjahr auf 3000 Euro ansteigen wird.
Um ihren Plan, mit 62 in den Ruhestand zu gehen, umzusetzen, muss Heike mehrere Jahre überbrücken und gleichzeitig genügend Kapital ansparen, um ihre Rentenlücke zu füllen. Diese Herausforderung ist ambitioniert, aber machbar.
Reichen 500.000 Euro für Heikes Ruhestand?
Heike legt bereits 1500 Euro monatlich in einem ETF-Sparplan an und hat über die Jahre ein Depot mit 100.000 Euro aufgebaut. Unter der Annahme einer Rendite von sieben Prozent nach Kosten könnte sie in zwölf Jahren 500.000 Euro angespart haben. Zu diesem Zeitpunkt wäre sie 64 Jahre alt, hätte aber noch drei Jahre bis zur Rente und müsste diese Zeit finanziell überbrücken.
Die „Rente mit 63“ kommt für Heike nicht infrage, da sie als Akademikerin zu spät in den Beruf eingestiegen ist und nicht genug Beitragsjahre vorweisen kann. Sie könnte zwar ihre gesetzliche Rente bereits mit 64 Jahren beziehen, dies würde jedoch zu einer lebenslangen Kürzung der Rente um 10,8 Prozent führen, was für sie nicht akzeptabel ist.
Die Kosten des vorzeitigen Ruhestands
Sollte Heike beschließen, mit 64 aus ihrem Job auszusteigen, aber die Rente erst mit 67 zu beziehen, müsste sie drei Jahre aus eigener Tasche überbrücken. Mit ihren monatlichen Ausgaben, die aufgrund der Inflation auf etwa 5000 Euro angestiegen sein könnten, und zusätzlichen Einzahlungen in die Rentenversicherung, um spätere Einbußen zu vermeiden, würde dieser vorgezogene Ruhestand sie rund 180.000 Euro kosten. Dieses Geld müsste aus den angesparten 500.000 Euro entnommen werden, sodass ihr noch 320.000 Euro blieben, um die Rentenlücke von 2000 Euro monatlich zu schließen.
Mit einem gut durchdachten Entnahmeplan, der eine Mischung aus Aktien, Anleihen, Tages- und Festgeldkonten umfasst, könnte sie eine Rendite von drei Prozent nach Steuern erzielen. Allerdings würden die 320.000 Euro unter diesen Bedingungen nur 14 Jahre reichen, also bis Heike 81 Jahre alt wäre – zu kurz für ihre Planung.
Um das Risiko zu minimieren, müsste Heike entweder ihre monatlichen Ausgaben auf 1000 Euro senken, was das Kapital bis zu ihrem 95. Lebensjahr strecken würde, oder sie müsste den vorzeitigen Ruhestand aufgeben und bis zu ihrem 67. Geburtstag weiterarbeiten und sparen. Wenn sie bis dahin weiterhin 1500 Euro pro Monat in den ETF-Sparplan investiert, könnte sie rund 650.000 Euro ansparen, was ihre Rentenlücke bis zu ihrem 96. Lebensjahr decken würde.
Alternativen: Das Elternhaus als Absicherung
Das Elternhaus könnte eine entscheidende Rolle in Heikes Ruhestandsplanung spielen. Nach dem Tod ihrer Eltern könnte sie das Haus entweder selbst bewohnen, es renovieren und vermieten, oder es verkaufen. Ein Verkauf würde ihr zusätzliches Kapital verschaffen, das sie entweder in ihren Entnahmeplan investieren oder für andere Bedürfnisse nutzen könnte.
Sollte sie das Haus vermieten, könnten die Mieteinnahmen ihre Rentenlücke weiter reduzieren, was das angesparte Kapital länger erhalten würde. Zieht sie selbst in das Haus ein, könnte sie ihre monatlichen Ausgaben durch den Wegfall der Mietkosten senken, was ihr ermöglicht, ihr Kapital weit über das 96. Lebensjahr hinaus zu strecken.
Fazit:
Heike steht vor der Herausforderung, ihren vorzeitigen Ruhestand finanziell abzusichern, da sie mit 62 aufhören möchte zu arbeiten, aber erst mit 67 ihre gesetzliche Rente beziehen kann. Mit einem monatlichen Sparbetrag von 1500 Euro und der Aussicht auf 500.000 Euro Ansparungen könnte sie ihre Rentenlücke bis zum Alter von 96 Jahren decken, wenn sie bis zur regulären Rente arbeitet. Alternativ könnte das Elternhaus zusätzliche finanzielle Flexibilität bieten, sei es durch Vermietung oder Verkauf. Eine sorgfältige Planung und gegebenenfalls Anpassung ihrer Ruhestandsstrategie sind entscheidend, um langfristig finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Heike hat somit mehrere Optionen, um ihren Ruhestand abzusichern – doch egal, welchen Weg sie wählt, es bedarf sorgfältiger Planung und Disziplin, um ihre finanziellen Ziele zu erreichen.